43 Drehtage für den neuen Wilsberg, fünf davon in Münster: am Aasee, am und im Dom, im Antiquariat Solder und diesmal exklusiv auch am Gymnasium St. Mauritz: Unter dem Arbeitstitel „Elite“ wird das historische Schulgebäude im Film als Eliteinternat „Schloss Landrup“ inszeniert, wo bei einen Tag der offenen Tür ein Mord an einem Lehrer im Herzen des Schlosses verübt wird.
Bei der Motivsuche waren mehrere historische Bauwerke im Münsterland in Betracht gezogen worden, nach Fotografien und Ortsbegehung war sich das Wilsberg-Team aber schnell einig, dass sich das bischöfliche Gymnasium im Wald vor Handorf am besten eignen würde. Und tatsächlich zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit den Drehbedingungen vor Ort. Produzentin Carina Hackemann bezeichnete die Filmtage als ein „tolle Reise“. Es mache ihr Spaß, in Münster zu drehen; hier werde einem als Filmcrew der sprichwörtliche rote Teppich ausgerollt. Sie fühle sich mit ihrem Team sehr willkommen. Doch nicht nur die Stadt und das Gebäude schienen es ihr angetan zu haben, so lobte sie explizit auch die Zusammenarbeit mit der Schule, den Verantwortlichen für die Technik und nicht zuletzt Schulleiterin Anke Wilkens, die sie als eine „super Partnerin“ für das Filmprojekt in Erinnerung behält. Letztere ließ es sich nicht nehmen, die Filmarbeiten an ihrer Schule von Anfang bis Ende zu begleiten und als Komparsin auch selbst in der Rolle einer Lehrerin mitzuwirken.
Überhaupt gab es viel Zuspruch der Schulgemeinschaft auf den Aufruf hin, den Dreh durch Statistenrollen zu beleben. So waren am Dienstag, 21. Oktober 2025, etwa 100 Komparsen am Set, und zwar aus den Reihen der Lehrpersonen, der Schülerschaft, aber auch der Eltern. Schließich bekommt man nicht alle Tage die Chance, bei einem solchen Ereignis dabei zu sein. Dem Klischee des Elite-Internats folgend, wurden die Schülerinnen und Schüler mit Schuluniformen ausgestattet, die – sicherlich nicht ungewollt – ein wenig an diejenigen aus den Harry-Potter-Filmen erinnerten. Und das Tragen ebensolcher fanden die Komparsen auch gar nicht schlecht. Einige äußerten, sie könnten sich das für den normalen Schulbetrieb auch vorstellen.
Die Stimmung war insgesamt gespannt-vergnügt, wenngleich die Wartezeit auf den eigenen Dreheinsatz oft lang war. Erstaunt waren viele angesichts der Vielzahl an Mitwirkenden hinter der Kamera und des besonderen Equipments, das es offenbar für professionell inszenierte Filme braucht.
Die Story muss derzeit noch geheim bleiben, doch Wilsberg-Darsteller Leonard Lansink ließ bereits verlauten, dass es im Plot auch um eine Suche nach dem verschwundenen Send-Schwert gehe und Ecki-Darsteller Oliver Korittke orakelte über seine Figur, es gehe um eine neue Liebe, „aber das geht ja meistens daneben“. Auf ihre eigene Schulzeit angesprochen, zeigten sich alle zum Pressetermin erschienenen Schauspieler auffällig distanziert.
Für viele Mitglieder der Mauritz-Gemeinde war diese zweite Herbstferienwoche nicht so richtig „schulfrei“ und dennoch besonders aufregend. So beteuerten die jüngsten gefragten Mitwirkenden aus den Klassen 5 und 7, es habe besonders viel Spaß gemacht und sie seien für einen weiteren Dreh in der Zukunft „auf jeden Fall bereit“.
Was bleibt der Schule? Natürlich der „Ruhm“, wenn die Folge im Jahr 2027 ausgestrahlt wird und ein Pappritter – nämlich einer, der für den dargestellten Tag der offenen Tür eigens angefertigt in der Kulturhalle der Schule zum stummen Zeugen des Mordes wurde und mit den Unterschriften der Hauptdarsteller geadelt, im Gymnasium St. Mauritz einen Ehrenplatz bekommen soll.
