Der erste Weg der Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums St. Mauritz führte am Samstagmorgen, 17. Juni, in Münsters Innenstadt, wo in der Lamberti-Kirche der Abiturgottesdienst gefeiert wurde. Hier übermittelte Schulseelsorger Hendrik Drüing, dass Bildung mehr als Wissen und Information ist. Eine eigens dafür vom KI-Bot geschriebene Predigt wurde verlesen. Diese war zwar zum Anlass passend, wirkte aber lieblos und unpersönlich. Mit diesem Beispiel konnte Drüing seine These eindrucksvoll und sofort verständlich belegen. Seine Botschaft war daher, dass die Abiturientinnen und Abiturienten mit allem, was sie in der Schule auf vielen Ebenen aufgenommen haben, nun als Persönlichkeiten ins Leben gehen können. Auf Postkarten mit persönlichen Wünschen, die eingesammelt und auf den Altar gelegt wurden und somit gleichsam eine besondere Altardecke bildeten, wurde die Eucharistie gefeiert. Die Postkarten wurden später am Ausgang wieder ausgeteilt, sodass die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes mit hoher Wahrscheinlichkeit einen fremden Wunsch für sich erhielten. Danach wurde die Fahrt zur Schule angetreten.
Die 92-köpfige Abiturientia des Gymnasiums St. Mauritz konnte sich glücklich schätzen, denn die feierliche Zeugnisvergabe konnte erneut unter freiem Himmel vor der wunderschönen Kulisse des historischen Schulgebäudes stattfinden. Ausgestattet mit Sonnenschirmen und Hüten verfolgten die sehr zahlreichen Besucher der Veranstaltung Grußworte und Festreden nach kurzer Begrüßung durch Schulleiterin Anke Wilkens, bevor es zum Höhepunkt des Vormittags kam, der feierlichen Zeugnisausgabe. Im Namen der gesamten Schülerschaft beglückwünschten Theo Hille und Nele Wunsch die Abiturientia ebenso wie Dr. Fabian Schmitz-Herscheidt für die Schulpflegschaft, der den Schulabgängern Geradlinigkeit, Zuversicht und Commitment als Wünsche auf den Weg mitgab.
Für die Eltern der Abiturientia rekapitulierte Karin Cauvet die Schulzeit in Form einer Zeitreise und lobte die Anstrengungen der Schülerinnen und Schüler während dieser Zeit sowie das Engagement der Lehrkräfte, wagte aber auch den Blick nach vorne und wünsche Mut und Zuversicht, die Zukunft mit Verstand und Neugier zu bewältigen.
Für die Abiturientia sprach Hanno Hoffknecht ebenfalls in Form eines Rückblicks, der deutlich machte, dass Schule auch bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Sein Dank für Prägung, Unterstützung und Erziehung ging an alle am Bildungsprozess Beteiligten, die geholfen hätten, Türen zu öffnen, sodass sie Abiturientinnen und Abiturienten nun „ihr Ding“ machen könnten.
Anke Wilkens schließlich fokussierte sich in ihrer Rede auf die Zukunft in Form einer Überlegung zur Berufswahl, bei der die „Generation Z“ es hoffentlich leicht haben werde, ihre Work-Life-Balance zu verwirklichen. Sie bezog sich auf Paul Grahams Credo „Do what you love“, um die Abiturientia darin zu bestärken, sich Türen offen zu halten, in Ruhe herauszufinden, was man im Leben wirklich will, und sich für die Zukunft Entscheidungsmöglichkeiten zu erhalten.
Nach der Zeugnisausgabe erfolgten noch zahlreiche Ehrungen für außerordentlichen Einsatz in den Fächern Deutsch (Helena Stenner), Mathematik (Nora Schubert), Physik (Benedikt Fallbrock, Hanno Hoffknecht und Nora Schubert), Religion (Laura-Sophie Menke, Stella Honermann und Manuel Schmitz Herscheidt) und für soziales Engagement in der Schulkonferenz sowie in der Schülervertretung (Hanno Hoffknecht und Thore Jostes).
Für den musikalisch ansprechenden und ausgewogen zusammengestellten Rahmen sorgte das junge Orchester Mauritz mit seiner Leiterin Marie Luise Ueberdiek.