Am Dienstag, den 26.10.2010 war Prof. Dr. Hanns Ruder aus Tübingen auf Einladung der Physiklehrer zu Gast in der Aula des Gymnasiums St. Mauritz.
Sein Vortrag mit dem Titel Dunkle Energie, dunkle Materie und finstere Gedanken zog alle der etwa 120 Zuhörer in seinen Bann. Kein Wunder, ist Prof. Ruder doch einer der bekanntesten Vermittler von Astrophysik in ganz Deutschland. Warum das so ist, wurde schon mit der Einleitung klar. Geschickt veranschaulichte Ruder die in der Kosmologie allgegenwärtigen riesigen Zahlen durch launige Vergleiche, die den faszinierten Zuhörern immer wieder spontanen Applaus entlockten. Aus dem Laptop von Prof. Ruder strömten faszinierende Aufnahmen des Nachthimmels. Von Bild zu Bild führte der Professor immer tiefer in die Weiten des Alls. Dabei erklärte er auch für Laien verständlich die Probleme der Entfernungsbestimmung im Kosmos und kam dabei auf die Expansion des Universums zu sprechen. Am Beispiel eines rosinengefüllten Kuchens wurde auch dem letzten Zuschauer dieses schwer fassliche Phänomen plausibel gemacht.
Aus einem erst kürzlich von Astrophysikern berechneten Bild des frühen Universums (dessen Herstellung nebenbei bemerkt ca. 1 Millarde Euro kostete) wurde in Prof. Ruders Beschreibung ein sogenannter Fleckerl-Teppich.
Trotz oder gerade durch diese starken Vereinfachungen war es erst möglich, die hochkomplexen kosmologischen Modelle einem Laienpublikum zu vermitteln. Da machte es auch nichts, dass die Frage nach der Natur der dunklen Materie auch von Prof. Ruder nicht abschließend beantwortet werden konnte weil bis jetzt niemand die Antwort kennt!
Am Dienstag, den 9.2. besteht von 18 Uhr bis 20 Uhr die Gelegenheit, im Gymnasium St. Mauritz eine von Prof.Ruder entwickelte Ausstellung über Einsteins Relativitätstheorie zu besichtigen. Die Grundideen der Theorie werden u.a. in Computersimulationen erfahrbar gemacht. Der Eintritt ist frei.