Der mit dem Auto oder dem Fahrrad schon mal auf geschotterten Straßen unterwegs war, hat sich bestimmt über die vielen Unebenheiten solcher Schotterpisten geärgert. Genauer hingeschaut, sieht man, dass die Erhebungen und Vertiefungen ein regelmäßiges Muster bilden. Dieses Phänomen ist auch unter dem Namen Waschbrettpiste (engl.: washboard road) bekannt. Die Abiturienten Anton Fehnker und Simon Raschke vom Gymnasium St. Mauritz haben sich gefragt, wie dieses Muster zustande kommt. Dazu haben sie eine Apparatur gebaut, bei der ein Rad im Kreis über eine anfangs ebene Sandfläche läuft. Schon nach wenigen Umrundungen bilden sich zufällig kleine Erhebungen, die dazu führen, dass das Rad darüber springt. Dort, wo das Rad aufkommt, bildet sich die nächste Unebenheit, und so wird nach und nach die gesamte Bahn gleichmäßig mit sogenannten Rippeln übersät. Anton und Simon haben die Rippel computergestützt vermessen und konnten mathematische Formeln aufstellen, die einen Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Rippel und der Masse und Geschwindigkeit des darüber fahrenden Rades herstellen.
Für ihre Forschungen wurden Anton und Simon am Mittwoch beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in Leverkusen mit dem 1. Preis in Physik ausgezeichnet. Im Beisein der Schulministerin Frau Gebauer nahmen sie die Urkunde in Empfang und zogen damit auch das Ticket für das Bundesfinale in Chemnitz. Dort kommen im Mai die besten Nachwuchsforscher Deutschlands zusammen. Bis dahin wird das Rad noch so manche Runde über den Sand drehen. Noch sind nicht alle Fragen zur Waschbrettpiste geklärt. Eine Aussage können die beiden allerdings jetzt schon machen: Die Entstehung der Rippel lässt sich leider nicht verhindern. Schlechte Nachrichten also für alle, die auf Schotterstraßen unterwegs sind.
Elmar Knocks