Wie gut helfen Rohrreiniger wirklich gegen Abflussverstopfungen? Akkus oder Batterien: Wer hat das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis? Was ist das Geheimnis von Intelligenter Knete? An diesen und anderen pfiffigen Fragestellungen haben zwölf Nachwuchsforscher/innen des Gymnasiums St. Mauritz in den letzten Monaten intensiv gearbeitet. Mit ihren teilweise verblüffenden Ergebnissen sind sie nun beim Regionalwettbewerb Schüler experimentieren/ Jugend forscht in den Fachbereichen Physik, Chemie und Mathematik sehr erfolgreich angetreten. Mit zwei ersten und einem dritten Platz standen unsere Forschungsteams gleich dreimal auf dem Siegertreppchen. Außerdem gingen noch zwei Sonderpreise an das Gymnasium St. Mauritz, so dass unsere Schule als eine der drei Besten des Wettbewerbs ausgezeichnet wurde.
Mit der Kapazität von Batterien und Akkus haben sich Julian Partanen und Raoul Honermann (Klasse 8a) in ihrer Forschungsarbeit beschäftigt. Sie kamen u.a. zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass teure Batterien zwar länger halten als billige, die billigen aber im Preis-Leistungsverhältnis den teureren deutlich überlegen sind. Die von den beiden Achtklässlern getesteten Akkus sind aber noch günstiger, vorausgesetzt, sie werden auch wirklich viele Male aufgeladen. Julian und Raoul konnten die Jury mit ihrer gut durchdachten Arbeit überzeugen und erzielten im Fachbereich Physik den ersten Platz.
Sophia Paul (Klasse 9d) hat in ihrer Arbeit mathematische Kurven untersucht. Bei der Beschäftigung mit Parabeln ist sie auf Hyperbeln gestoßen und hat in umfangreichen Berechnungen gezeigt, dass man Hyperbeln mit einer ganzen Schar von Parabeln erzeugen kann. Ihre beindruckenden Ergebnisse konnte Sophia mit einem Computerprogramm veranschaulichen und so das komplexe Thema auch Laien verständlich machen. Sophia wurde dafür mit dem ersten Platz in Mathematik belohnt und hat sich damit ebenso wie Julian und Raoul für das Landesfinale in Essen qualifiziert.
Über die sonderbaren Eigenschaften „Intelligenter Knete“ haben sich Jonathan Raschke, Tobias Merschel und Jonas Schultz aus der Klasse 7a gewundert: In der Hand zerläuft sie wie zäher Schleim, als Kugel geformt springt sie aber auch wie ein Flummi. Die drei Siebtklässler haben in ihrem Projekt die physikalischen Eigenschaften der Knete genauer unter die Lupe genommen und konnten zeigen, dass sich die Knete wie ein sogenanntes „Nichtnewtonsches Fluid“ verhält, das starrer wird, wenn eine größere Kraft darauf einwirkt. Dafür wurden die drei mit dem dritten Platz in Physik ausgezeichnet.
Carl Graba aus der 8c trat ebenfalls mit einer Arbeit im Fachbereich Physik an. Inspiriert durch ein Exponat im Deutschen Museum in München baute er eine eigene Version des Experiments nach: Zwei parallele Wellen, die von jeweils einem Elektromotor gegenläufig gedreht werden, tragen einen frei aufgelegten Aluminiumbalken. Dieser zeigt ein seltsames Verhalten. Auch wenn man ihn leicht anstößt, bewegt er sich wie von Geisterhand gesteuert wieder in die symmetrische Ausgangslage zurück. In seiner Arbeit konnte Carl die Ursache für dieses merkwürdige Verhalten physikalisch erklären und bekam dafür einen Sonderpreis in Physik.
Das Problem verstopfter Rohre und Abflüsse kennt wohl jeder. Elisa Nüßing, Mieke Hillebrands (beide 8a) und Meret Schmitt (8c) untersuchten die Wirkung verschiedener Abflussreiniger, indem sie diese an Modellverstopfungen mit Haaren, Fette und Watte testeten. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Die bekannten „Chemiebomben“ aus dem Supermarkt erwiesen sich als ganz oder nahezu unwirksam. Dazu kommen noch der nicht ganz ungefährliche Umgang mit den Chemikalien und die Belastung des Abwassers. Außerdem fanden sie heraus, dass auch empfohlene Hausmittel aus Backpulver und Essig nicht helfen: Sie verstopfen den Abfluss eher noch mehr.
Malte Sommer und Marc Dreßen (Klasse 8) untersuchten die besonderen Eigenschaften von Klebstoffen. Besonders interessierte sie die „Flinke Flasche“ von Uhu: Dieser Kleber ist laut Angabe auf der Verpackung lösungsmittelfrei und deshalb umweltfreundlich. Ohne Lösungsmittel kann ein Klebstoff aber nicht kleben. Die Nachfrage beim Hersteller ergab, dass das Lösungsmittel Wasser ist. Malte und Marc haben in umfangreichen Versuchen selber Klebstoffe auf dieser Basis hergestellt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine gesättigte Zuckerlösung den Eigenschaften des käuflichen Klebers schon nahe kommt, aber mit einer Trocknungszeit von einer Stunde nicht als Ersatz in Frage kommt. Für ihre Untersuchungen bekamen Sie einen Sonderpreis in Chemie.
Wir gratulieren allen Nachwuchsforschern zu ihren tollen Arbeiten und wünschen den drei Erstplatzierten viel Erfolg im Landesfinale.
Thomas Altmeyer, Elmar Knocks, Martin Schöneich