Am 27. Februar 2025 fand an unserer Schule ein Planspiel der Bundeswehr statt. Der Sozialwissenschaften-Leistungskurs der Q2 von Frau Riesenbeck sowie interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Grundkursen nahmen daran teil und setzten sich intensiv mit der politischen und humanitären Lage in Syrien auseinander. Ziel war es, die komplexen Entscheidungsprozesse der internationalen Politik besser zu verstehen und nachzuvollziehen, wie verschiedene Akteure auf globale Krisen reagieren.
Im Planspiel versetzten wir uns in das Jahr 2014, eine besonders schwierige Zeit für Syrien. Der Bürgerkrieg, der 2011 begann, war auf seinem Höhepunkt. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad kämpfte gegen verschiedene Rebellengruppen, während die Terrormiliz „Islamischer Staat“ große Gebiete unter ihre Kontrolle brachte. Millionen von Menschen flohen aus dem Land, die humanitäre Lage verschlechterte sich dramatisch und die internationale Gemeinschaft stand vor schwierigen Entscheidungen: Sollte es militärische Eingriffe geben? Wie konnte humanitäre Hilfe organisiert werden? Welche Rolle spielten die Vereinten Nationen?
Während des Planspiels übernahmen wir verschiedene Rollen, darunter Regierungsvertreterinnen und -vertreter, NGOs, Presse und die Generalsekretärin der Vereinten Nationen. In intensiven Verhandlungen versuchten wir, Lösungen für die politischen und humanitären Probleme zu finden. Dabei wurde schnell klar, wie schwer es ist, unterschiedliche Interessen zu vereinen. Während einige auf Diplomatie setzten, verfolgten andere machtpolitische oder wirtschaftliche Strategien. Besonders spannend war es zu erleben, wie schwierig es ist, Entscheidungen zu treffen, die sowohl politische als auch menschliche Aspekte berücksichtigen.
Das Planspiel war für uns eine wertvolle Erfahrung. Wir konnten nicht nur unser Wissen über internationale Politik vertiefen, sondern auch praktisch erfahren, wie herausfordernd Verhandlungen sind. Es wurde deutlich, dass es keine einfachen Lösungen für globale Konflikte gibt und dass politische Entscheidungen oft direkte Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen haben. Gleichzeitig wurde uns bewusst, welche Verantwortung die internationale Gemeinschaft trägt. Ein großes Dankeschön an alle, die dieses Planspiel organisiert haben – es war eine spannende Möglichkeit, Politik nicht nur theoretisch zu lernen, sondern sie aktiv zu erleben.