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"Noch ein bisschen Salz für deine Wunde?"

Cybermobbing-Projekttag am Gymnasium St. Mauritz

Am Mittwoch, dem 06. Februar 2019, kamen die Medienscouts des Mauritzgymnasiums in unsere Klasse 6b.

Bei den Medienscouts handelt es sich um ein Projekt über die Aufklärung zu Cybermobbing von Gewaltvideos, Mobbing, Einstellung urheberrechtlich geschützter Fotos und Videos auf YouTube und in der ganzen Medienwelt.

Durch die Vorführung eines heftigen Filmes sollten wir Schüler gegen das Cybermobbing sensibilisiert werden. Gezeigt wurde uns der Film über Amanda Todd. Das wirkliche Leben eines jungen, zwölfjährigen Mädchens, die einen „Camfreund“ hatte und ihm vertraute.

Dieser Camfreund kannte allerdings ihre Adresse, ihre Schule, ihre Freunde und ihre ganze Familie. Eines Tages brachte er Amanda Todd dazu, einmal ihr T-Shirt zu heben, um ihm ihre Brüste zu zeigen. Ein Fehler, für den sie am Ende als einzigen Ausweg für sich selber, mit ihrem Leben bezahlen musste. Ihr Camfreund machte einen Screenshot von ihren nackten Brüsten. Ein Jahr später ging die Erpressung mit dem Foto los: "Zeige noch einmal deine Brüste, oder ich veröffentliche das Foto!" Amanda verneinte und ihr sogenannter Camfreund veröffentlichte ihr Bild im Netz. Dann kam die erste Aktion, die einen selber fassungslos macht: Alle Mitschüler machten sich über Amanda lustig, keiner half ihr und sie wurde regelrecht gemobbt, bis sie aus Not die Schule wechselte. Aber auch an der neuen Schule ging ihr Martyrium (Leidensweg) weiter: Dieser sogenannte Camfreund erstellte einen Facebookaccount und freundete sich mit allen Schülern ihrer neuen Schule an. Als er genug Freundschaften gesammelt hatte, stellte er das Screenshotbild von Amanda mit den nackten Brüsten als sein Profilbild ein.

Und wieder half ihr keiner, das Mobben ging von vorne los. Ein alter Freund von ihr schrieb sie an. Amanda hatte wohl das erste Mal das Gefühl, jemand würde sich für sie wirklich interessieren. Sie traf sich mit ihm und die Beiden hatten Sex. Der Teufelskreis wurde immer verstrickter, denn ihr neuer Freund hatte schon eine Freundin, die so eifersüchtig war und Amanda mit ihren Freundinnen zusammen so lange verprügelte, bis diese am Boden lag. Dort liegen gelassen wurde Amanda von ihrem Vater gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Noch einmal zur Verdeutlichung: AUCH DIESES MAL HALF IHR KEINER! Das Mobben ging weiter, die Familie zog abermals um und Amanda wechselte wieder die Schule. Amanda Todd war längst schwer depressiv, machte eine Therapie, aber als auch auf der dritten Schule das Mobben nicht nachließ, trank sie aus Verzweifelung ein Bleichmittel und wollte somit ihrem Leben ein Ende setzen. Sie wurde jedoch rechtzeitig gefunden und ihr Magen ausgespült. Auch hier die nächste Unfassbarkeit: Das Mobben ging weiter und selbst über ihren Mordversuch wurden Witze gemacht.

Am Ende siegte der Camfreund mit seinen Mobbingmaßnahmen und alle, die durch Wegschauen oder Verpöhnen dazu beigetragen hatten: Amanda Michelle Todd erhängte sich am 10. Oktober 2012 mit gerade mal 15 Jahren und beendete somit ihr wertvolles Leben.

Pause!

Stille!

Da mussten wir erstmal schlucken! 

Nach dem Film diskutierten wir über folgende Fragen:

Wer hatte jetzt eigentlich Schuld?
Wer Mitschuld?
Wer hätte alles helfen können?
Wie hätte man in so einer Situation selber helfen können?
Welche Folgen hat es für den Täter?
Und was würden wir uns in so einer Situation wünschen?

Anschließend machten wir in verschiedenen Gruppen Mobbing-Rollenspiele mit Sachen wie Instagram, Snapchat usw. und führten diese Rollenspiele vor.

Am Ende wurde uns verdeutlicht, wie wichtig es ist, mit seiner Familie und Freunden im Falle des Mobbings zu sprechen, oder an welche Stellen man sich wenden kann, um Hilfe zu bekommen.

Hier ein paar wichtige Adressen:

- MobbingLine NRW  0211 / 8 37 19 11

- www.cybermobbing-hilfe.de

- www.buendnis-gegen-cybermobbing.de

Also, schaut bitte nicht weg! Das war nämlich nur ein Beispiel, was tagtäglich irgendwo passiert. Es fängt ganz klein an und wenn keiner hilft, zieht sich der Kreis immer größer!

Eure Rebekka Schnabel und Isabel Brüning, Klasse 6b

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